Lebensgeschichten.
Jahre später lernte ich den Tod von Angesicht kennen: in meinem Zivildienst auf einer Pflegestation. Dort lernte ich auch, dass jeder Mensch eine Vorgeschichte hat. Die Lebensgeschichten anderer interessieren mich immer und faszinieren mich oft. Darum habe ich mir – als Angehöriger der schreibenden Zunft mit journalistischer Ausbildung – zusätzlich das Rüstzeug des biografischen Schreibens und des „Storytellings“ angeeignet.
Worte finden, wo Worte fehlen.
Ganz nah kam mir der Tod, als mein Vater mit 80 Jahren an Krebs starb. Ich durfte die letzten Wochen seines Lebens oft bei ihm sein. Dank dieser Zeit des Abschiednehmens war es mir dann möglich, die Trauerrede für ihn zu halten.
Worte zu finden für andere, das war fast 35 Jahre mein Beruf: als PR-Berater und Pressesprecher für Unternehmen, Agenturen und Verbände. Dabei begegneten mir auch die Themen Tod und Trauer, als ich die Pressearbeit für den Bund deutscher Friedhofsgärtner betreute.
Der größte Trost besteht darin, dass wir nicht alleine trauern müssen.
Zuhören und der Trauer eine Stimme geben.
Neben der Fähigkeit, die richtigen Worte zu finden, scheint mir für diesen Beruf eine weitere Qualität genauso wichtig: Zuhören können. Ich bin ganz Ohr, wenn mir Freunde und Angehörige die Geschichten über das Leben des oder der Verstorbenen erzählen, was sie mit ihm oder ihr erlebt und besonders geschätzt haben. Der größte Trost liegt darin, dass wir nicht alleine trauern müssen. Wir können Verlust und Schmerz miteinander teilen – und einander mitteilen.
Leben Sinn geben
Wir gehen gemeinsam einen Weg:
einen Weg des Trauerns,
einen Weg des Bedauerns.
Wir lassen unsere Schritte lenken
von Erinnerung und vom Gedenken
an diesen Menschen, denn sein Leben
hat unserem Leben Sinn gegeben.